News 07.01.2018 - Auslandsstandorte

Erfolgreiche „Europa macht Schule“-Projekte in Norwegen

Das zweite Semester in Folge haben Gaststudierende der Universität Bergen „Europa macht Schule“-Projekte in Norwegen organisiert. Gemeinsam mit fünf deutschen Erasmus+ Studierenden begaben sich Schülerinnen und Schüler norwegischer Schulen auf eine interkulturelle Reise durch Deutschland – ohne das Klassenzimmer zu verlassen.

Das zweite Semester in Folge haben in Bergen deutsche Gaststudierende Projekte in norwegischen Schulen organisiert.

Im norwegischen Bergen wurde die „Europa macht Schule“-Initiative als Tandem-Programm am Fachbereich “Deutsch” der Universität Bergen organisiert. Gemeinsam mit norwegischen Germanistikstudierenden planten die deutschen Gaststudierenden jeweils ein Projekt, das sie dann im Deutschunterricht einer norwegischen Schulklasse durchführten. Sowohl die Bildung der Tandem-Paare als auch die Kontaktaufnahme mit den drei teilnehmenden Bergenser Schulen organisierte die DAAD-Sprachassistentin Jana Scheurer, die als EmS-Vereinsmitglied zuvor bereits am Berliner Standort aktiv war. Durch ihr Engagement konnten sich die Studierenden auf die Planung ihrer Projekte fokussieren. Unterstützung erfuhr sie durch die örtliche DAAD-Lektorin sowie die Kolleginnen und Kollegen des Fachbereichs “Deutsch”.

Norwegische Schüler auf Kulturreise durch Deutschland

Nach einem Auftakttreffen im September, bei dem „Europa macht Schule“ vorgestellt und erste Projektideen geschmiedet wurden, planten die Tandem-Paare ihre Schulbesuche in Eigenregie. Trotz terminlicher Engpässe und einzelner Krankmeldungen konnten letztlich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Projekte erfolgreich abschließen. Besonders beliebt war in diesem Semester das Thema „Reisen in Deutschland“. So beschäftigte sich eine Gruppe mit den Unterschieden zwischen Nord- und Süddeutschland. Eine andere Gruppe übte kleine Rollenspiele an Flughäfen, im Café oder auf Städtetour.

Ende November versammelten sich die studentischen Teilnehmenden zum Abschlusstreffen in der Studentenbar „Ad Fontes“. Bei Julebrus, einer norwegischen Weihnachtslimonade, und Pfefferkuchen wurden die Projekte reflektiert und Vorschläge für zukünftige Durchläufe gegeben. Denn fest steht: „Europa macht Schule“ soll auch 2018 wieder angeboten werden – erste Anmeldungen von Schulen liegen bereits vor.

Der norwegische Germanistigstudent Egill, die deutschen Lehramtsstudenten und Erasmus+ Stipendiaten Helke und Tobias präsentieren ihren “Reiseführer für Deutschland” (v.l.n.r.).

Gelungene Abwechslung zum norwegischen Unterrichtsalltag

Rückblickend zeigten sich alle Beteiligten zufrieden. „Das waren spannende Einblicke in das norwegische Bildungssystem“, meldeten die deutschen Teilnehmenden zurück. „Durch die Projektarbeit habe ich erste Kontakte nach Deutschland knüpfen können“, berichtete ein norwegischer Teilnehmer, der im ersten Semester Deutsch studiert. Für ihn sei es das erste Mal gewesen, vor einer Klasse zu stehen und zu unterrichten. Nun spiele er mit dem Gedanken, nach dem Studium als Deutschlehrer zu arbeiten. Auch die Lehrkräfte der besuchten Schulklassen gaben positive Rückmeldungen: Für die Schülerinnen und Schüler sei „Europa macht Schule“ eine tolle Abwechslung zum Unterrichtsalltag gewesen. Nicht zuletzt profitierte auch der Fachbereich “Deutsch” der Universität Bergen von dem zusätzlichen Angebot: Das Programm stärke die Bindung der Studierenden zu ihrem Studienfach und könne gleichzeitig Schülerinnen und Schüler für ein zukünftiges Deutsch-Studium begeistern, sagte eine Vertreterin.

Ins Leben gerufen wurde die Bergenser „Europa macht Schule“-Initiative Anfang 2017 von Franziska von Schroeders, die sich am Bonner Standort lange Jahre für das Programm engagiert hatte. Als DAAD-Sprachassistentin gründete sie anschließend einen Ableger des Programms an der Universität Bergen – mit Erfolg: Im Frühjahr wurden mit insgesamt vier Teilnehmenden die ersten „Europa macht Schule“-Projekte durchgeführt. Als nachfolgende DAAD-Sprachassistentin griff Jana Scheurer Franziskas Pionierarbeit auf. Beide hatten sich im Vorfeld bereits auf einer EmS-Veranstaltung kennengelernt. Nach intensiven Werbeaktionen zum Semesterbeginn konnte Jana die Teilnehmerzahl des Vorjahres noch einmal steigern: Insgesamt engagierten sich zehn Studierende, darunter auch eine Teilnehmerin des ersten Durchlaufes.