News 22.06.2016 - Auszeichnungen - Berlin - Feierlichkeiten

Im Jubiläumsjahr prämiertes Projekt aus 2013/2014: Auf französischen Spuren durch Berlin

Suzon Bachet aus Frankreich, 2013/2014 in Berlin

Film ab: Eine junge Frau steht am Flughafen Tegel und blickt suchend nach links und rechts. Ihr Blick wandert über die umhereilenden Reisenden, die wie sie selbst auch gerade in Berlin angekommen sind. Ihr Ziel ist das Rote Rathaus, doch wie soll sie bloß dorthin gelangen? Sie fragt einen Passanten: „Sprechen sie Französisch?“. Leider ist das nicht der Fall. Trotzdem erklärt die junge Frau auf Französisch ihr Anliegen. Der Passant versucht ihr zu helfen, missversteht sie und schickt sie in die Französische Straße. So fragt sie sich quer durch Berlin und wird von einem französisch klingenden Ort zum nächsten geschickt. An den Galeries Lafayette trifft sie endlich auf eine Person, die ihr den richtigen Weg erklärt. Sie zieht ihren Rollkoffer weiter über die holprig gepflasterten Straßen und erreicht schließlich das Rote Rathaus. Dort wird sie schon von einer jubelnden Schülermenge empfangen. Zusammen mit der französischen Studentin Suzon Bachet haben die Schülerinnen und Schülern der Klassen neun und zehn der Heinrich-von-Stephan-Schule das „Europa macht Schule“-Projekt „La France a Berlin“ umgesetzt. Auf der feierlichen Abschlusspräsentation aller Berliner EmS-Projekte im Roten Rathaus stellten sie dann stolz den dabei entstandenen Kurzfilm vor. Begonnen hatte die Unterrichtseinheit an der reformpädagogischen Gemeinschaftsschule mit der Frage, welche Themen junge EuropäerInnen umtreiben, wenn sie an die Zukunft denken. Mit Suzons Hilfe verglichen die Schülerinnen und Schüler dazu die französische und die deutsche Sicht auf Familie, Gesellschaft, Schule/Beruf und Umwelt. Aus der Diskussion über Gemeinsamkeiten und Unterschiede entstand die Idee zu einem zweisprachigen Film. Dafür versetzten sich die Schülerinnen und Schüler in die Rolle einer französischen Gaststudentin. So entdeckten sie Berlin von einer neuen Seite und erfuhren viel über historische und zeitgenössische Verbindungen der Hauptstadt mit Frankreich. Außerdem veranschaulichte dieser Perspektivenwechsel, welche Schwierigkeiten das tägliche Leben im Ausland mit sich bringen kann – auch wenn man „nur“ im direkten Nachbarland ist. Die Studentin der Kommunikationswissenschaften Suzon legte viel Wert darauf, dass die Schülerinnen und Schüler bei der Entstehung des Films ihre eigenen Schwerpunkte setzen konnten. Von der Idee über das Drehbuch bis hin zur technischen Umsetzung gestalteten sie jeden Arbeitsschritt sehr selbständig. Das große Engagement und die Begeisterung mit der alle bei der Sache waren, merkt man „La France a Berlin“ an. Das bewies nicht zuletzt der tosende Applaus, mit dem das Publikum der EmS-Abschlussfeier die Filmvorführung honorierte.

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