News 04.06.2016 - Kiel

Jean-Claude Juncker grüßt Europawoche Kiel und ehrt Engagement

Die erste Europawoche Kiel geht zu Ende und war ein kleiner Erfolg. Rund 30 Veranstaltungen luden Studierende, Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und ganz Kiel dazu ein, einmal mehr über Europa nachzudenken. Dies blieb auch in Brüssel nicht unbemerkt.

Die Veranstalter (CAU zu Kiel, IQSH, EmS und Zentrum für Lehrerbildung) ziehen ein positives Resümee aus der ersten Europawoche Kiel. Hochwertige Veranstaltungen zu verschiedensten Themen schafften es Europa in die Hörsäle und Seminarräume der Christian-Albrechts-Universität zu transportieren. Gäste wie Hans-Werner Tovar, Stadtpräsident der Stadt Kiel, Renate Treutel, Stadträtin der Stadt Kiel, Prof. Dr. Ilka Parchmann, Vizepräsidentin der Christiana Albertina, sowie Astrid Damerow, MdL, europapolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, und Dr. Thomas Riecke-Baulecke, Direktor des Instituts für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein, bereicherten die Europawoche mit Grußworten und Festreden.

Ein Grußwort erreichte uns Organisatoren in letzter Minute vor der großen Eröffnungsveranstaltung am 30.05. und zeigte uns einmal mehr, dass es sich lohnt, für Europa einzutreten. Jean-Claude Juncker, Präsident der Europäischen Komission und ehemaliger Premierminister von Luxemburg schrieb uns auf dem Rückweg des G7-Gipfels ein bewegendes Grußwort:

Jean-Claude Juncker, Präsident der Europäischen Komission

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

auch wenn ich nicht persönlich anwesend sein kann, möchte ich Sie gerne wissen lassen, wie sehr ich Ihr Engagement für Europa schätze: Sie sind für mich Europa. Denn Europa – das sind nicht bloß Gipfel, Gesetzestexte oder trockene Themen im Lehrplan. Europa ist, was wir alle daraus machen. Und Sie machen eine Menge daraus, wenn Sie mit jungen Menschen überlegen, wie wir unsere Zukunft gemeinsam besser gestalten können. Es ist eine große Leistung für Europa, wenn Sie Europa-Projekte an Schulen vorbereiten, europäische Studierende an deutsche Schulen ver­mitteln oder aber Lehramtsstudierende unterstützen, die Praktika an europäischen Schulen absolvieren. All das hilft den jungen Men­schen nicht nur Sprachen zu erlernen, sondern auch einander besser kennen- und verstehen zu lernen. Diese Europa-Kompetenz ist die Fortsetzung des Friedensprojekts, das die Generation vor uns begonnen hat und das wir nun in die Zukunft führen können und müssen.

 

Europa lernen und leben – das ist das Rüstzeug, das die Generation, die sie unterrichten, noch mehr brauchen wird als unsere. Wir spüren bereits, wie die Welt immer vernetzter und schneller wird. Das gilt sowohl in der Erziehung, als auch in der Arbeit und selbst im Familien- und Freundeskreis. Aufhalten können und sollten wir das nicht, denn diese Entwicklung kann auch Chancen bieten, wenn wir Europäer unsere Kräfte bündeln und die Globalisierung in unserem Sinne mitgestalten. Gemeinsam können wir viel mehr erreichen als jedes Mitgliedsland für sich allein, sei es in der Außenpolitik, im Management der Flüchtlingskrise oder der Wirtschaftspolitik.

 

Unsere gemeinsame Aufgabe, Ihre wie auch meine, ist es, den jungen Menschen in Europa Chancen zu eröffnen. Auf europäischer Ebene wollen wir Rahmenbedingungen dafür schaffen. Das tun wir nicht nur durch Bildungsprogramme wie Erasmus, sondern zum Beispiel auch durch die Investment-Offensive und den digitalen Binnenmarkt, weil diese Arbeitsplätze und Wachstum für die Zukunft garantieren. Doch Europa hat nur dann Erfolg, wenn die Menschen nicht nur die Vorteile spüren. Wir müssen auch die Herzen gewinnen. Deshalb bin ich Ihnen sehr dankbar, dass Sie Europa als Erfahrung vermitteln und damit lebendig machen.

 

Für diese Aufgabe wünsche ich Ihnen viele gute Ideen, frischen Mut und viel Erfolg!

 

Jean-Claude Juncker

Präsident der Europäischen Kommission

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