News 02.06.2016 - Auszeichnungen - Feierlichkeiten

Im Jubiläumsjahr prämiertes Projekt aus 2011/2012: Frankreich und Deutschland: Aus Feinden werden Freunde

Mélanie Schmidt und Melanie Santucci aus Frankreich, 2011/2012 in Regensburg

Das Willibald Gluck-Gymnasium hatte 2012 Jahr einen ganz besonderen Besuch. Mélanie Schmidt und Melanie Santucci aus Frankreich nahmen nicht nur den weiten Weg aus Clermont-Ferrand nach Regensburg auf sich, sondern zusätzlich den von Regensburg nach Neumarkt in der Oberpfalz, um mit dem Lehrer Steffen Arzberger in seiner 10. Klasse ein beeindruckendes Projekt durchzufuhren: Ein deutsch-französisches Theaterstück! Unter dem Titel „Frankreich und Deutschland: Aus Feinden werden Freunde“ konzipierten sie einen Dreiakter, der die Entwicklung der politischen und persönlichen Beziehungen zwischen Deutschen und Franzosen nach dem Zweiten Weltkrieg darstellte. Der erste Teil behandelte die Kluft im Jahr 1945, der zweite Teil zeigt die Bemühungen um Verständigung 1962, und der dritte Teil stellte die aktuelle Lage 2011 vor: eine enge Freundschaft zwischen den Menschen und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den PolitikerInnen. Beispielhaft an diesem Theaterstück und seiner Thematik ist dabei vielerlei: Es wurde deutlich, dass der Aussöhnungsprozess nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs keineswegs selbstverständlich war, sondern das Ergebnis der Bemühungen visionärer Persönlichkeiten. Mit der Unterzeichnung des Elysee-Vertrags wurde die Idee De Gaulles und Adenauers schließlich in konkrete Projekte umgesetzt und insbesondere der Austausch der Jugend gefordert. Es bedurfte eines breiten gesellschaftlichen Engagements und ihres Willens zu einer gemeinsamen Zukunft. So traten auch unsere zwei Französinnen auf, die unerschrocken den etwas weiteren Weg nach Neumarkt auf sich nahmen, um in ihrer Freizeit ein mutiges Projekt über ihr Land auf die Beine zu stellen und der Idee „Europa“ ein Gesicht zu geben. Dadurch behandelten sie nicht nur theoretisch die Frage, wie Europa zusammenwachsen kann, sondern vollführten stückweit selbst diese Annäherung. Dies ist der Geist und die Motivation, die wir in allen unseren Projekten wahrgenommen haben und der in diesem Theaterstück einen ganz besonders symbolträchtigen Ausdruck gefunden hat.