Schulen im Iran

Im Mai 2023 stellte Samira, eine Studentin aus dem Iran, ihr Heimatland der 10. Klasse der Anne Frank Realschule in Mainz vor.

Iranische Studentin bei ihrer EmS-Projektdurchführung

Als ich in die Klasse kam, sind die Schülerinnen und Schüler aufgestanden, und wir haben einander begrüßt. Zunächst habe sie gefragt, ob wir uns duzen wollen, und haben einander dann vorgestellt. Anschließend habe ich Schokolade und Kekse verteilt und jedem einen Zettel gegeben, mit dem später eine Rückmeldung zu meinem Vortrag geschrieben werden konnte.

Für mein Projekt habe ich 45 Bilder mitgenommen, die ich nun der Schulklasse zeigte und erklärte. Bei einigen Bildern hatte ich die Schülerinnen und Schüler gefragt, was ihnen dazu einfiele, damit sie sich an meinem Vortrag beteiligen konnten. Es war für mich eine besondere und schöne Stimmung, weil viele von ihnen wirklich proaktiv mitgearbeitet haben.

Das Schulsystem im Iran

Im Iran besteht eine neunjährige Schulpflicht vom 6. bis zum 15. Lebensjahr. Dabei gibt es sowohl öffentliche, kostenlose als auch private Schulen und Universitäten, die eine Gebühr erheben. Es gibt dort die Möglichkeit, sein Kind in die Vorschule zu geben. Daraufhin folgt die Grundschule, die sogenannte „Ebtedahi“, die fünf Jahre dauert. Nach diesen fünf Jahren folgt die Orientierungsstufe „Rahnamai“ für drei Jahre. Abschließend folgt die Sekundarstufe für vier Jahre, bevor man sich für ein Studium entscheiden kann. Im Iran können in jeder Prüfung zwischen 0 und 20 Punkte erreicht werden; dabei ist 0 die schlechteste und 20 die beste Note, zum Bestehen einer Prüfung benötigt man jedoch mindestens zehn Punkte.

 

Anschließend habe ich über weitere Punkte des iranischen Schulsystems gesprochen, z. B. wie das Schulsystem und der Unterricht im Iran üblicherweise organisiert ist. So wird der Unterricht an den Schulen im Iran grundsätzlich geschlechtergetrennt durchgeführt: Jungen und Mädchen gehen in getrennte Klassen. Schuluniformen sind ebenfalls vorgeschrieben, wie auch das Tragen von Kopftüchern. Die Schülerinnen und Schüler stehen im Unterricht von ihren Bänken auf, wenn sie eine Frage stellen wollen.

Damit es für die Schulklasse weiterhin proaktiv mitarbeiten konnte, stellte ich zwischendurch immer wieder Fragen und auch die Schülerinnen und Schüler selbst diskutierten über interessante Punkte. Zum Beispiel als ich sie fragte, welche Vor- und Nachteile es gäbe, wenn man jeden Tag mit einer vorgeschriebenen Uniform in die Schule gehen müsse. Ein Junge empfand es als Vorteil, weil man nicht täglich darüber nachdenken müsse, was man am folgenden Tag anziehen wollte.

Was wir als gleich, sowohl im Iran als auch in Deutschland, empfunden haben war, dass Schülerinnen und Schüler während des Unterrichtes nicht einfach so etwas machen dürfen, sondern immer vorab die Lehrkraft um Erlaubnis fragen müssen. Was die Schulklasse am iranischen Schulsystem interessant fand, war der Tag der Lehrkraft, welcher im Iran am 2. Mai gefeiert wird. Hierfür sammeln Schülerinnen und Schüler entweder Geld und kaufen etwas gemeinsam oder jedes Kind bringt direkt ein Geschenk mit, wie Blumen, Kuchen oder ähnliches.

Zum Projektabschluss habe ich noch das persische Alphabet ausgedruckt mitgebracht, damit die Schulklasse sehen konnten, wie es aussieht und wie es geschrieben wird. Das persische Alphabet hat insgesamt 32 Buchstaben und wird, anders wie Deutsch, von rechts nach links geschrieben. Drei Schülerinnen und Schüler haben es ausprobiert und Buchstaben an die Tafel geschrieben.

Am Ende meines Projektes habe ich alle Zettel, die ich zu Beginn verteilt habe, eingesammelt und war sehr gespannt, was sie auf diesen geschrieben haben. Daher hier ein paar Eindrücke der Schülerinnen und Schüler:

  • „Ich fand die Präsentation sehr gut. Es ging nicht zu lange und wahr sehr informativ.”
  • „Ich fand den Vortrag eigentlich echt gut und sehr interessant. Man hat sich auch sehr angesprochen gefühlt und es hat Spaß gemacht zu zuhören.”
  • „Ich fand es sehr interessant etwas über andere Länder zu erfahren, wie es in anderen Schulen abläuft.”
  • „Ich fand den Vortrag sehr interessant und alles wurde ausführlich erklärt. Ich würde sagen es war ein erfolgreicher Vortrag.”
  • „Es gab viele interessante Informationen, man hat alles gut verstanden. Samira hat alles sehr ausführlich erklärt.”

 

Studierende: Samira Mahmoudabady
Standort: Darmstadt
Herkunftsland: Iran
Studienfach: Soziale Arbeit
Schule: Anne Frank Realschule Mainz
Schulform & Klasse: Realschule, 10. Klasse

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Samira für diesen Projektbericht!