Kultur, Land und Leute in Jordanien

Ahmad stellte in seinem Projekt deutschen Schülerinnen und Schülern, die kulturellen, historischen und sozialen Dimensionen Jordaniens vor. Durch das Projekt sollte das Bewusstsein für das Erbe und die Verbindungen Jordaniens zu Deutschland gestärkt werden. Anhand ganz unterschiedlicher Thematiken wurde das Land mit den Schülerinnen und Schülern besprochen.

Foto von Ahmad mit Sonnenbrille.

Die Präsentation „Entdecke Jordanien: Kultur, Land und Leute“ stellte einige der größten Orte in Jordanien dar, darunter Petra, Jerash, Madaba, das Tote Meer, Wadi Rum und Aqaba. Diese Auswahl hebt sowohl den Reichtum der Geschichte als auch die natürliche Pracht des Landes hervor.

Ein weiteres Ziel war es, vergleichende statistische Daten zu Jordaniens und Deutschlands Bevölkerung, Geographie und Bildungssystem zu präsentieren. Die Präsentation wies darauf hin, wo Ähnlichkeiten und Unterschiede bestehen.

Zudem wurde thematisiert, wie beide Länder – Deutschland und Jordanien – Geflüchtete aufnehmen und integrieren, wobei diese einen bedeutenden Teil der Bevölkerung ausmachen. Besonders hervorzuheben ist auch die Rolle von Frauen: Der Anteil von Frauen in Führungspositionen in Jordanien liegt z.B. bei 57,2%.

Interkulturelle Beziehungen zwischen Jordanien, Deutschland und  Europa
Das kulturelle Vermächtnis Jordaniens wurde außerdem durch die jordanische Küche nähergebracht und in diesem Zusammenhang auch die historischen und aktuellen Beziehungen Jodaniens zu Deutschland erläutert. Ich ging darauf ein, dass Jordanier, darunter Geschäftsleute aus meiner Heimatstadt Ramtha, vor etwa 70 Jahren nach Deutschland reisten, um Autos zu importieren. Dazu führten sie in Jordanien hergestellte Waren wie Stoffe und Accessoires ein, die später in die in Ramtha sehr geschätzten traditionellen Kleider von älteren Frauen integriert wurden. Ein Beispiel dafür sind bestimmte Handtücher, bekannt als „Bashkeer Aligmani“ (deutsches Handtuch), die von Frauen als Kopfbedeckung (Hijab) getragen wurden, da ihr schönes Design und ihre Qualität sie besonders begehrt machten. Bis heute sind diese Handtücher ein Symbol für Ramtha und ein Zeichen für den kulturellen Einfluss Deutschlands. Diese kleine Geschichte zwischen den Orten, die so weit voneinander entfernt sind, demonstriert die historischen und symbolischen Verbindungen zwischen Jordanien und Deutschland.

Meine Heimatstadt Ramtha im Norden Jordaniens war historisch ein wichtiges Tor zwischen Jordanien und Europa. Da Ramtha an der Grenze zu Syrien liegt, diente es als letzte Station für Reisende, die über Land nach Europa fuhren – sei es mit dem Auto durch die Türkei oder per Schiff über Syrien und die Türkei. Diese geografische Lage machte Ramtha zu einem Zentrum für Handel und kulturellen Austausch.

Deutsche Produkte genießen in Ramtha einen so guten Ruf, dass die Menschen sogar das Sprichwort „Dag Aligmani“ („Made in Germany“) verwenden, um etwas von bester Qualität zu beschreiben. Dies hat sogar Eingang in die lokale Musik gefunden – eines der bekanntesten Lieder meiner Stadt, das bei Hochzeiten gesungen wird, heißt „Dag Aligmani“.

Zudem habe ich in meinem Projekt die Migration zwischen Jordanien und Deutschland thematisiert. Obwohl Jordanier meist in ihrer Heimat bleiben, gehört Deutschland zu den Top-3-Zielländern für jordanische Einwanderer. Mein eigener Onkel lebt seit über 62 Jahren in der Nähe von Dortmund, wo er ein eigenes Unternehmen führt und sich vollständig in die deutsche Gesellschaft integriert hat.

Diese Verbindungen – vom Handel über kulturelle Symbole bis zur Migration – zeigen, wie eng Ramtha und Jordanien mit Europa, insbesondere Deutschland, verflochten sind. Mein Projekt macht diese historischen und persönlichen Bezüge sichtbar und fördert so den interkulturellen Dialog.

Interkulturelle Erfahrung durch globale Perspektive
Das Projekt zielte darauf ab, ein Bewusstsein durch persönliche und interkulturelle Erfahrung zu etablieren. Es fördert den Dialog sowie die Offenheit für Jordaniens Erbe und globales Engagement. Es diskutiert internationale Herausforderungen wie die Migration, Frauenrechte und Kultur mit einem globalen Blickwinkel.  Die Präsentation dient auch als Raum für den interkulturellen Dialog und das Bewusstsein für die Weltbürgerschaft

Projektangaben
Studierende: Ahmad Al Othman
Herkunftsland: Jordanien
Studienfach: Wirtschaftswissenschaften
Schule: Märkisches Berufskolleg, Unna
Schulform & Klasse: Berufsschule, FSU, AHRF 13, AHRG 13