Vorurteile abbauen in Europa am Beispiel Frankreichs und Deutschlands

Für den Europa-Festakt des Burgau-Gymnasiums in Düren führte Séléna gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern einer 8. Klasse ein gelungenes Projekt über Stereotype und Klischees durch.

Fluss mit Häuserzeilen rechts und links in Bayonne, Frankreich.
Bild aus Bayonne, Frankreich, Sélénas Heimatsatadt.

Zur Vorbereitung des Projekts habe ich das Burgau-Gymnasium besucht, wo ich die Klasse sowie die Lehrkraft kennengelernt habe. Es hat sich daraus ergeben, dass das Gymnasium, welches eine Europa-Schule ist, einen Europa-Festakt für den 15.05 organisierte. Das stellte eine perfekte Gelegenheit dar, um das „Produkt“ des EmS-Projekts vorzustellen und verlieh ihn einen konkreten Rahmen.

Stereotypen in Europa
In dem Projekt ging es darum, das Thema „Stereotypen in Europa“ zu behandeln. Ziel war es, den Schülerinnen und Schülern einen kritischen Blick auf verbreitete Klischees zu ermöglichen und zu reflektieren, wie Stereotypen entstehen, was sie bewirken und wie sie unser Bild von anderen europäischen Ländern (insbesondere von Deutschland und Frankreich) beeinflussen. Das Projekt wurde in mehreren Sitzungen durchgeführt und mündete in einer kreativen Präsentation im Rahmen eines Europaabends an der Schule.

Erster Teil
In der ersten Sitzung lag der Fokus auf der Auseinandersetzung mit gängigen Klischees über Deutsche und Franzosen. Die Schülerinnen und Schüler sammelten zunächst in Gruppen typische Stereotypen, die sie aus Medien, Alltag oder persönlichen Erfahrungen kannten. Anschließend wurden diese Klischees mit Fakten, vor allem mit Hilfe von Statistiken, verglichen. So konnten Vorurteile hinterfragt und relativiert werden. Es wurde auch gemeinsam erarbeitet, was ein Stereotyp überhaupt ist, wie es sich gesellschaftlich entwickelt und welche psychologischen und sozialen Mechanismen dahinterstehen.

Zweiter Teil
Die zweite Sitzung war kreativ: Die Lernenden sollten in Gruppenarbeit kleine Theaterszenen bzw. Sketches auf Deutsch entwickeln, in denen sie sich mit bestimmten Stereotypen auseinandersetzten, um sie humorvoll darzustellen oder gezielt zu hinterfragen. Dabei entstanden erste Entwürfe zu Themen wie “Pünktlichkeit”, “Esskultur”, “Mode” oder auch “Arbeitsmoral”, die jeweils auf einer klischeehaften Gegenüberstellung von Frankreich und Deutschland basierten. Die Schülerinnen und Schüler lernten dabei nicht nur, wie man eine Szene schreibt, sondern auch, wie man durch Theaterarbeit soziale Themen greifbar macht.

Dritter Teil
In der dritten Sitzung lag der Schwerpunkt auf der Inszenierung der zuvor geschriebenen Sketche. Es wurde auf der Bühne geprobt, an Mimik, Gestik und Aussprache gearbeitet und gemeinsam überlegt, wie man die Szenen wirkungsvoll präsentieren kann. Diese Vorbereitung diente der Aufführung am Europaabend, der noch am selben Tag stattfand. Dort hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ihre Arbeiten einem größeren Publikum – bestehend aus Eltern, Lehrkräften und Mitschülern – zu präsentieren. Die Sketche wurden mit großem Interesse aufgenommen und führten zu anregenden Diskussionen im Anschluss an die Veranstaltung.

Foto von Séléna vor einer Blumenwand.Interkulturelles Lernen anhand von kreativer Arbeit
Insgesamt war das Projekt eine gelungene Verbindung aus interkulturellem Lernen, kritischer Reflexion und kreativer Arbeit. Es förderte nicht nur die sprachliche Ausdrucksweise der Schülerinnen und Schüler, sondern auch ihre Fähigkeit, sich mit gesellschaftlich relevanten Themen auseinanderzusetzen.

Projektangaben
Studierende: Séléna Etchegaray
Herkunftsland: Frankreich
Studienfach: Deutsch-Französische Studien und Bildungswissenschaften
Schule: Burgau-Gymnasium, Düren
Schulform & Klasse: Gymnasium, 8. Klasse

Wir bedanken uns bei Séléna und der Schulklasse des Burgau-Gymnasiums Düren für das Projekt und die tollen Einblicke!