Kenianische Kultur im Klassenzimmer der 6a
Kurz vor den Pfingstferien bekam die Klasse 6a durch das Programm Europa macht Schule einen Einblick in das Land Kenia. Der internationale Studierende Charles, der in Kenia aufgewachsen ist, kam für drei Schulstunden an das Hans-Sachs-Gymnasium und verglich gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern sein Heimatland mit Deutschland.
In der ersten Stunde verorteten wir gemeinsam auf einer Karte, wo Kenia denn eigentlich liegt: Als östliches Land in Afrika grenzt Kenia sogar an das Meer!
Zudem lernten wir, dass auch Kenia in einzelne „Regierungsbezirke“ aufgeteilt ist, genauso wie Deutschland. Die Flagge Kenias besteht aus vier verschiedenen Farben, die alle eine Bedeutung haben. Schwarz steht für die Hautfarbe der Einheimischen, rot für das vergossene Blut, grün für das fruchtbare Land und die weißen Linien für den Frieden.
Anschließend erklärte Charles die verschiedenen Schulsystem in Kenia, wovon es viele verschiedene Varianten gibt. Das weit verbreitete System 8-4-4 (8 Jahre Grundschule, 4 Jahre weiterführende Schule, 4 Jahre Universität) wurde mit dem bayerischen Schulsystem verglichen und die Schülerinnen und Schüler begründeten, in welchem System sie lieber unterrichtet werden würden. Manche entschieden sich für das bayerische System, denn wer möchte schon acht Jahre in die Grundschule gehen!? Andere präferierten das vorgestellte Schulsystem aus Kenia, da man so nicht nach der 4. Jahrgangsstufe wählen muss, auf welche Schulart man zukünftig gehen möchte. Zum Abschluss der ersten Stunde übten wir ein paar Wörter auf Kiswahili.
Der zweite Teil des Projekts startete mit traditionellem Essen aus Kenia. Charles erklärte lachend „Ugali ist für uns wie Brot für die Deutschen. Wir essen es zu allem!“. Nachdem Charles einige Gerichte vorgestellt hat, erzählten ihm die Schülerinnen und Schüler der 6a von traditionellen deutschen Gerichten, die er probieren solle. Nach dem kulinarischen Exkurs betätigten wir uns sportlich, indem wir gemeinsam traditionelle Tänze der Maasai und der Luo tanzten. Einige Schülerinnen und Schüler bewiesen dabei sehr großes Taktgefühl!
Nach einer kurzen Pause mit kenianischen Liedern berichtet Charles über traditionelle Häuser in den Dörfern Kenias. Diese werden nicht etwa von speziellen Handwerkern erbaut, sondern von einer Familie selbst. Das Dach besteht dabei hauptsächlich aus Gras und ist vollständig wasserabweisend. Sobald der Sohn einer Familie 18 wird, baut er sich sein eigenes kleines Häuschen.
Natürlich dürfen auch die Tiere in Kenia nicht fehlen! So erzählte Charles von den so genannten Big Five in Afrika: Elefanten, Nashörner, Büffel, Löwen und Leoparden. Auch der Ablauf einer Safari wurde kurz umrissen, nachdem die Schülerinnen und Schüler noch weitere afrikanische Tiere aufgezählt haben.
Das Programm Europa macht Schule, welches unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier steht, ermöglicht Projekte wie dieses. Bei allen Projekten steht die interkulturelle Begegnung im Fokus. Ziel ist es, dass Schülerinnen und Schüler von einem frühen Alter an schon Einblicke in ein anderes Land oder eine andere Kultur erhalten – und das ohne das Klassenzimmer zu verlassen.
Projektangaben
Studierender: Charles Akumu Ambula
Standort: Nürnberg
Herkunftsland: Kenia
Studienfach: MSc. International Farm Management
Schule: Hans-Sachs-Gymnasium Nürnberg
Schulform & Klasse: Gymnasium, 6. Klasse
Wir möchten uns bei der Klasse 6a gemeinsam mit ihrer Lehrkraft Nathalie Stegmüller für diesen schönen Projektbericht und bei Charles für sein vielseitiges Projekt bedanken!