Französische Süßwaren in Leipzig

Im Rahmen seines Erasmus-Aufenthalts in Leipzig, der von Oktober 2023 bis März 2024 dauerte, hatte Hugo die Möglichkeit, an Europa macht Schule teilzunehmen. Die Erfahrung war für ihn bereichernd und er konnte die Idee des interkulturellen Austauschs auf konkrete und persönliche Weise verkörpern.

Portrait eines internationalen Studenten.

Mein Name ist Hugo Mater und ich befinde mich derzeit im letzten Jahr meiner Ingenieurschule an der ESAIP, die sich in Aix-en-Provence, Frankreich, befindet. Meine Hochschule ermutigt  ihre Student/-innen sehr, ihren Horizont zu erweitern, indem sie ihnen die Möglichkeit bietet, zwei Erasmus-Programme im Ausland zu absolvieren. So hatte ich die Gelegenheit, eine erste bereichernde Erfahrung in Kroatien zu machen, gefolgt von einem zweiten, ebenso erfolgreichen Aufenthalt in Deutschland.

Im Rahmen meines Erasmus-Programms an der HTWK Leipzig, das von Oktober 2023 bis März 2024 dauerte, hatte ich die Möglichkeit, an einem bereichernden Projekt teilzunehmen: Ich wurde über die Möglichkeit informiert, mich am Programm Europa macht Schule zu beteiligen, einem Projekt, das darauf abzielt, internationale Studenten und Schüler deutscher Schulen zusammenzubringen, um gemeinsam ein Projekt zu konzipieren und durchzuführen und so die Idee des interkulturellen Austauschs auf konkrete und persönliche Weise zu verkörpern.

Als mir das Projekt vorgestellt wurde, wollte ich aus mehreren Gründen sofort daran teilnehmen. Erstens war ich von dem Wunsch motiviert, meine französische Kultur mit einem jungen deutschen Publikum zu teilen. Zweitens sah ich in dieser Initiative eine wertvolle Gelegenheit, mit deutschen Schülern zu interagieren, um ihre Arbeits- und Interaktionsmethoden besser zu verstehen. Schließlich wollte ich diese Erfahrung auch nutzen, um meine Kenntnisse der deutschen Sprache zu verbessern.

Vorbereitung
Am 4. Dezember 2023 hatte ich das Vergnügen, das Leipziger Team in der Albertina-Bibliothek zu treffen. Dieses Team ist dafür zuständig, mich bei der Umsetzung meines Projekts zu begleiten. Bei diesem Treffen konnten wir mehrere entscheidende Punkte ansprechen und es wurden alle meine verbleibenden Fragen klar und präzise beantwortet.

Dieses Treffen war entscheidend, um den Rahmen meines Projekts zu klären und eine effektive Zusammenarbeit mit dem Team in Leipzig zu gewährleisten.

Im Anschluss besprach ich mit einer Lehrerin einer Leipziger Schule das weitere Vorgehen. Wir vereinbarten, Aktivitäten für ihre Schülerinnen und Schüler im Alter von 8 bis 9 Jahren zu organisieren. Diese Zusammenarbeit verspricht, die Bildungserfahrung der Schüler zu bereichern und ein besseres interkulturelles Verständnis zu fördern.

Projektdurchführung
Da ich die französische Kultur fördern wollte, war es wichtig, dass ich mich an mein Publikum, das aus jungen Schülern bestand, anpasste. Ich dachte also über ein Thema nach, das Lernen und Entdecken unter angenehmen Bedingungen verbindet. So entschied ich mich während der Methodisch-Interkulturellen Schulung in Bonn für das Thema “Französische Süßwaren”.

Der Workshop fand an zwei Tagen statt:

  • Erster Tag: Vorstellung der Calissons d’Aixen-Provence und der rosa Pralinen aus Lyon.
  • Zweiter Tag: Präsentation der Fruchtpasten und der bretonischen Galettes.

Jede Präsentation folgte dem folgenden Schema:

  1. Verkostung der Süßwaren.
  2. Entdeckung der Zutaten.
  3. Erklärung des Rezepts.
  4. Entdeckung der Herkunftsstadt.
  5. Anschauen eines Videos, in dem die Stadt vorgestellt wird, um sie besser einordnen zu können und ihre Bedeutung zu verstehen.

Diese Aktivitäten fanden in einem angenehmen Rahmen mit begeisterten und lernwilligen (und probierfreudigen) Schulkindern statt. Ich behalte sie in bester Erinnerung.

Anekdote: Da ich keine französischen Produkte nach Deutschland mitnehmen konnte, musste ich in Berlin in einen französischen Lebensmittelladen namens “Maître Philippe & Filles” gehen, um die wertvollen Süßigkeiten zu finden.

Güner Rucksack auf Tisch mit Büchern und Schreibzubehör und den Flaggen von Großbritannien, Spanien, Deutschland, Italien und Frankreich im Hintergrund.

 

Fazit
Diese Erfahrung war aus mehreren Gründen einzigartig.

Erstens bot sie mir die Möglichkeit, eine Vielzahl von Menschen kennenzulernen: von Vereinsmitgliedern bis hin zu Schulkindern. Diese Interaktionen bestärkten mich in meinem Wunsch, weiterhin zu helfen und mein Wissen an diejenigen weiterzugeben, die Interesse daran zeigen.

Zweitens hatte ich die Gelegenheit, ein untypisches Programm für ein Publikum zu entwerfen, mit dem ich normalerweise nicht interagierte. Dies gab mir die Möglichkeit, meine Kreativität und Originalität beim Aufbau des Workshops zum Ausdruck zu bringen.

Drittens bot mir diese Erfahrung die Möglichkeit, meine Deutschkenntnisse zu verbessern, da alle Präsentationen ausschließlich auf Deutsch gehalten wurden. Das Wohlwollen der Schulkinder und der Lehrkraft mir gegenüber hat mich tief berührt.

Schließlich bot mir diese Erfahrung auch die Möglichkeit, bei der Methodisch-Interkulturellen Schulung Bonn und seine Umgebung zu erkunden und mir zahlreiche Techniken für Präsentationen und die Erstellung von Programmen anzueignen. Diese Fähigkeiten werden mir in meiner weiteren Karriere sehr nützlich sein.

Ich möchte bei allen Beteiligten des Programms Europa macht Schule für diese Möglichkeit bedanken, ebenso wie bei der Lehrerin und ihren Schüler/-innen für ihre tiefe Sympathie, ihr Interesse und ihre Neugier sowie ihre gute Laune während des gesamten Workshops.

Projektangaben
Studierender: Hugo Mater
Standort: Leipzig
Herkunftsland: Frankreich
Studienfach: Energie-, Gebäude-, und Umwelttechnik
Schule: Fanny-Hensel-Schule
Schulform & Klasse: Grundschule, 3. & 4. Klasse

Wir bedanken uns bei Hugo für das geschmackvolle Projekt!